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Zum Anlass „15 Jahre Psychosomatische Versorgungspraxis in Cuxhaven“ veranstaltete das MVZ für körperliche und psychische Gesundheit Timmermann und Partner kürzlich einen Tag der offenen Tür. 

Sowohl drinnen als auch draußen konnten sich die Kinder schminken lassen, basteln, musizieren, Pony reiten, Hüpfburg hüpfen, beim Glücksrad abstauben und Bogenschießen.

Eines der Highlights für die Kleinen war sicherlich die Pädagogische Puppenbühne der Polizei Delmenhorst, die mit ihrem Stück „Gemeinsam statt einsam“, das Thema Ausgrenzung und Freundschaft behandelte. Bereits während des Stücks herrschte rege Beteiligung der Kinder. So konnten sich einige von ihnen nicht mehr zurück halten und schnipsten aufgeregt mit dem Finger in Richtung Bühne mit den Worten „Ich habe eine Idee!!“ und wollten dem ausgegrenzten Puppenjungen zur Seite stehen und helfen.

„Ihr könnt euch doch entschuldigen und zu dritt Freunde sein, ich habe auch 6 Freunde oder 10, das ist gar nicht schlimm!“ Auch in der anschließenden Nachbesprechung, in der die Polizisten die Themen „Mobbing, Ausgrenzung, seelische und körperliche Gewalt“ mit den Kindern bearbeiteten, haben die Kleinen angeregt mitdiskutiert.

Aber auch für die erwachsenen Besucher wurde Einiges geboten. So fanden beispielsweise über den Tag verteilt mehrere interessante Vorträge von renommierten Referenten aus ganz Deutschland statt.

Prof. Dr. med. Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm, gab in seinem Vortrag „Gesunderhaltung am Arbeitsplatz“ bekannt, dass psychosoziale Belastungen bei der Arbeit mit einem erhöhten Risiko verbunden sind, an einer stressassoziierten Gesundheitsstörung zu erkranken.

Die Risikoerhöhung liegt in einem Bereich zwischen 40 und 80%. Etwa jede vierte beschäftigte Person ist von psychosozialen Arbeitsbelastungen betroffen, die einen krankmachenden Charakter aufweisen. Zudem erwähnte er, dass die den genannten psychosozialen Arbeitsbelastungen zuzurechnende Krankheitslast prinzipiell vermeidbar ist und wies auf gezielte Hinweise für gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen hin.

Diskussion mit Dr. Rehbein

Im Vortrag „Computerspiel- und Internetabhängigkeit“, in dem Dr. Florian Rehbein vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen darüber aufklärte, dass einige Menschen in Hinblick auf ihre Mediennutzung einen psychopathologischen Symptomkomplex entwickeln, bekamen die Zuhörer interessante Einblicke in die Matertie. Die Symptome weisen eine hohe Ähnlichkeit zu anderen Suchterkrankungen auf, was einen selbstbestimmten und kontrollierten Umgang erschwert und außerdem zu Isolation führt.

Den Titel „Durch dick und dünn – Behandlungen von psychogenen Essstörungen“ trug der Vortrag von Priv. Doz. Dr. Martin Teufel, Stellv. Ärztlicher Direktor Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Tübingen. Dieser unterrichtete von den zahlreichen Ursachen für Essstörungen, zu denen beispielweise Genetik, Familie und Umfeld gehören.

Sie entstehen häufig in den Lebensphasen, in denen es um Ablösung von den Eltern geht. Zudem gab er eine statistische Verteilung des Auftretens und der Häufigkeit und unterschied die verschiedenen Formen von Essstörungen, wie Adipositas, Bulimie, Anorexie, Binge-Eating, etc. Abschließend erklärte er, wie die Behandlung dieser in seiner Klinik abläuft.

Des Weiteren erläuterte Frau Dr. Kirsten Shukla, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in ihrem Beitrag „Streifzug durch die Kinder- und Jugendpsychiatrie“ das breite Spektrum der Kinder- und Jugendpsychiatrie vom Einhalten der Schweigepflicht bis hin zu den Krankheitsbildern Sebstverletzung, Zwangsstörung, ADHS, Psychose, Essstoerungen, etc. Nachfolgend berichtete sie dann speziell über ihre Methoden und über ihre Erfahrungen, die sie bisher in ihrer Arbeit gesammelt hat.

Außerdem konnten die Teilnehmer im Vortrag von Frau Ourielle Emmellin, Kunsttherapeutin, Interessantes über den „Malort nach Arno Stern (Paris)“ erfahren. Ziel der „Malorte“, die es in Paris seit etwa 60 Jahren gibt, ist das Wiederentdecken der Freude am Malen sowie Stressabbau und die Förderung der Entwicklung und des eigenen Potenzials. Viele Malorte sind bereits nach dem Pariser Vorbild in Deutschland entstanden. Nach dem Vortrag schloss sich ein Workshop an, der den Teilnehmern, “die sorglose und unbefangene Freude am Spielen auf dem Papier“ erlaubte.

Des Weiteren gab es beim Tag der offenen Tür viele Informationen zu den Therapieangeboten des MVZ, Massageangebote sowie Buffet und interessante Gespräche unter den zahlreichen Gästen und Mitarbeitern des MVZ.

Interessierte, die nicht am Tag der offenen Tür anwesend waren, können sich auf unserer Homepage unter der Rubrik “Therapieangebote” ebenfalls über die Therapieangebote informieren.