SENSOMOTORISCHE ÜBUNGSBEHANDLUNG MUSIK

Der musikästhetische Aspekt

Bewusst sei an erster Stelle der musikästhetische Aspekt erwähnt. Die Musik selbst, aber auch das Musizieren und Musik hören, hat einen großen Wert, besonders dann, wenn man sich in der Musik tief fallen lassen kann.

Wir nehmen unsere Welt mit allen Sinnen wahr. Die Klänge und Rhythmen der Natur umgeben uns, sie regen uns an und „sprechen“ zu uns mit ihrer ganz eigenen „Sprache“, die jeder Mensch verstehen und auch sprechen kann. Töne und Rhythmen werden zu klingenden Gedanken, Gefühlen und Bewegungen und wir erleben in der Musik „unsere Welt als andere“ (Ehrenforth).

Wir sind fasziniert von Liedern und Tänzen. Wir lauschen ihnen gerne und möchten selbst tanzen und musizieren. Musiktherapie in einer psychosomatischen Behandlung bezieht sich auf ein tiefenpsychologisches Konzept. Sie ist als eine flankierende und ergänzende Maßnahme zu verstehen, die den psychosomatischen Prozess unterstützt und den ärztlichen Psychotherapeuten und psychologischen Psychotherapeuten zuarbeitet bzw. die psychosomatische Behandlung erweitert. Die Heilwirkung bezieht sich auf Körper und Seele, eine Trennung zwischen psychischer und physischer Wirkung ist kaum möglich.

Jeder Ton im Tonsystem ist in der Therapie einer bestimmten Charaktereigenschaft zugeordnet. Die Töne lösen, je nach Wahrnehmung und Krankheitssymptomatik eines Patienten, ganz unterschiedliche Verhaltensmuster aus, die dann mit dem Therapeuten besprochen werden.

In der Musiktherapie wird eine direkte Wirkungsweise auf die Psyche beobachtet, die einen positiven Einfluss auf das emotionale Erleben eines Menschen hat. Patienten erleben diese Wirkung als Konfrontation mit ihrem inneren Ich oder mit vergangenen erlebten Ereignissen. Diese Konfrontation kann bewirken, dass körpereigene Ressourcen wieder neu aktiviert werden. Ebenfalls sehr wertvoll ist der zunehmende Wahrnehmungsprozess für den eigenen Körper (Körperbewusstsein). Musik aktiviert Körper und Seele, löst im Unterbewusstsein Erinnerungen und Assoziationen aus und regt zum Träumen an.

Persönlichkeitsbereiche

  • kognitive Kompetenzen
  • emotionale Kompetenzen
  • motorische Kompetenzen
  • soziale Kompetenzen
  • Entwicklung körpereigener Ressourcen
  • differenzierte Wahrnehmung
  • Gedächtnis
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Wahrnehmung eigener Gefühle
  • sprachlicher Ausdruck von Gefühlen
  • nonverbaler Ausdruck von Gefühlen
  • Empathiefähigkeit

Methoden

  • Aktive Musiktherapie
  • Instrumentalimprovisation
  • Gruppentherapie (60min)
  • Bewegungsimprovisation (60min)
  • Rezeptive Musiktherapie
  • Reaktive Einzeltherapie (40min)
  • Regulative Einzeltherapie (40min)