Die Verhaltenstherapie beschäftigt sich mit den Gedanken, den Gefühlen und dem Verhalten des Menschen. Sie setzt am Verhalten an und dabei wird besonderer Wert auf die direkte Bearbeitung von Krisen oder Konflikten gelegt. Der Patient lernt die Hintergründe seiner Gefühle und seines Verhaltens kennen und verstehen. Die Störungen, unter denen die Menschen leiden, werden als erlernte Verhaltensmuster betrachtet, die es zu verändern gilt.

Bei der Kognitiven Verhaltenstherapie wird davon ausgegangen, dass unser Denken einen großen Einfluss darauf hat, wie wir uns fühlen, verhalten und körperlich reagieren. Dabei geht es darum die Art und Weise, in der eine Person über sich nachdenkt, neu zu gestalten. Das wird erreicht, in dem der Therapeut dem Patienten dabei unterstützt die oft verzerrten Gedanken über sich selbst neu zu strukturieren.

In den Therapiestunden ermittelt der Patient mit Hilfe des Therapeuten Veränderungswünsche und plant die entsprechenden Schritte. Die Therapie umfasst u.a. diese Bereiche:

  • Analyse des problematischen Verhaltens oder Gefühle sowie der Faktoren, die zu seiner Entstehung und Aufrechterhaltung beitragen.
  • Bewusstmachung und Veränderung dysfunktionaler oder irrationaler Bewertungen und Ansichten

Somit geht es in der Verhaltenstherapie vorrangig um das Um- oder Neulernen von bestimmten Verhaltens- und Denkweisen. Möglicherweise erkennt der depressive Mensch,  dass er nie gelernt hat eigene Wünsche auch einmal durchzusetzen.

Das Durchsprechen der eigenen Lebensgeschichte könnte zeigen, dass jedes „ich will…“ schon früh hart bestraft wurde und der notwendige gesunde Egoismus sich nicht entfalten durfte und somit auch nicht erlernt werden konnte.

Dieser Patient würde lernen, seine Bedürfnisse erst einmal zu erkennen und sie schließlich auch außerhalb der Sitzungen bei Familie, Freunden und Kollegen offen anzusprechen.

Verhaltenstherapie mit Kindern und Jugendlichen

In der verhaltenstherapeutischen Psychotherapie erarbeitet das Kind bzw. der Jugendliche in altersgerechter Weise mit dem Therapeuten wie
sein Verhalten, seine Gefühle und Gedanken mit den Reaktionen der Umwelt zusammenhängen und wie er diese beeinflussen kann. Je nach
Alter des Patienten finden Einzel,- Eltern- und/oder Familiengespräche statt.

Es finden außerdem Gruppen statt, in denen Kinder bzw. Jugendliche miteinander Neues erleben können, was ihnen bei einer Verhaltensänderung außerhalb der Therapie weiterhelfen kann.

Entscheidend ist die Zeit zwischen den Therapiestunden, in denen der Patient sich selbst beobachtet und Neues ausprobiert.