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„Tag der Rückengesundheit“: Facharzt Jochen Timmermann macht auf psychische Faktoren bei der Krankheitsentstehung aufmerksam. 

Cuxhaven (eb). Verspannungen, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen: Rückenleiden sind inzwischen zur Volkskrankheit geworden. Der aktuelle DAK-Gesundheitsreport listet dieses Erkrankungsbild als Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit auf Rang eins.

Inzwischen gibt es sogar den bundesweiten „Tag der Rückengesundheit“, der aktuell am 15. März erneut begangen wird und sich der Thematik ausführlich widmet. Auf die Tatsache, dass mit Schmerzen und sonstigen Beschwerden im Bereich des Rückens sehr oft etwas ausgedrückt wird, das seelischen Ursprungs ist, sich aber körperlich äußert, weist in diesem Zusammenhang Jochen Timmermann, Facharzt für Psychosomatische Medizin und ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums Timmermann und Partner hin.

Bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten lässt sich nämlich keine organische Ursache der Beschwerden feststellten.

„Wer oder was sitzt mir im Nacken oder was lastet auf meinen Schultern? Schon diese Redensarten zeigen, dass der Rücken in vielen Fällen zur Projektionsfläche für Kummer, Sorgen und Unverarbeitetes wird“, weiß der Mediziner aus langjähriger Praxiserfahrung.

In vielen Fällen werde über einen erheblichen Zeitraum hinweg nicht erkannt, dass hinter dem Rückenschmerz ein psychisches Problem steht, was eine lange Leidenszeit für die Betroffenen und einen enormen finanziellen Aufwand durch Diagnostik und Therapie bedeute.

„Da spielen natürlich noch andere wirtschaftliche Faktoren hinein, zum Beispiel eine erhöhte Belastung für diejenigen Unternehmen, die von der durch das Leiden ausgelösten Arbeitsunfähigkeit betroffen sind. Ganz zu schweigen von den Mitarbeitern, die die Arbeit der erkrankten Kollegen mittragen müssen und wiederum selbst über Gebühr belastet werden“, macht Timmermann weiter deutlich.

Natürlich könne man auch auf körperlicher Ebene eine Menge für einen gesunden Rücken tun, etwa durch das Vermeiden von Übergewicht und einseitiger Belastung oder mehr Bewegung sowie im bereits eingetretenen Krankheitsfall im Rahmen der körperlich-medizinischen Möglichkeiten. Darüber hinaus sei aber immer auch der Blick auf die Psyche von Wichtigkeit.