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Töne, Musik und Rhythmen sprechen besonders die emotionale Seite eines Demenzkranken an und tragen dazu bei, intensive Erlebnisse zu bearbeiten. 

Musik und Rhythmus begleiten uns Menschen schon von Geburt an, bis hin zum Lebensende. Das Kind im Mutterleib reagiert bereits schon sehr früh mit Bewegung auf Musik und wird durch den symbolträchtigen Rhythmus des Herzens der Mutter geprägt.

Töne gehören zu den ursprünglichsten Ausdrucksformen der Kommunikation. Je nach Tonlage und Klang der Stimme können wir bei gutem Zuhören einschätzen, was das Gegenüber von einem möchte und wie es ihm geht.

Wie das Sprichwort schon sagt “Der Ton macht die Musik“. – Hier ist es aber wohl eher erziehungstechnisch gemeint.

Bei an Demenz Erkrankten ist vieles leider in Vergessenheit geraten. An Musikstücke und Rhythmen aus deren Jugendzeit können sich Patienten dennoch sehr gut erinnern und so summen und wippen sie häufig spontan mit.

Töne, Musik und Rhythmen sprechen besonders die emotionale Seite eines Demenzkranken an und tragen dazu bei, intensive Erlebnisse zu bearbeiten. Sprachliche Kompetenzen können mit der einfühlsamen Hilfe des Therapeuten vorübergehend reaktiviert werden und alte, schon brachliegende Ressourcen wieder neu belebt werden.

In der aktiven Arbeit der Musiktherapie werden Unsicherheit, Depression, Aggressionen und Frustrationen abgebaut und emotionale Sicherheit gegeben. Gemeinsamens Singen und Summen hilft Menschen mit dieser Erkrankung besser mit ihren Aggressionen umzugehen. Die Lieblingsmusik aus alten Zeiten kann dabei helfen, Kerstin Duken - Musiktherapeutinverblasste Erinnerungen zurückzuholen und den Patienten aus seiner Isolation zu holen.

„Einige Patienten, die ansonsten kaum noch laufen können, fangen plötzlich an zu Tanzen“,

berichtet die Musiktherapeutin Kerstin Duken aus eigenen Erfahrungen.

„Sie pfeifen und wirken insgesamt viel entspannter“.

Diese positive Wirkung hält meist noch weit über die Therapiestunde hinaus an. Die Patienten wirken dann aufgeweckter, ansprechbarer und ausgeglichener.

Neurologen und Wissenschaftler (u.a. Jacobsen vom Leipziger Max-Planck-Institut und der Universität Amsterdam) konnten das Musikgedächtnis lokalisieren und zeigen, dass diese Gehirnregion zu den Arealen gehört, die während des Fortschreitens der Krankheit oft am geringsten vom Nervenverlust betroffen sind. Vielleicht eine kleine Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit!

Musiktherapie wird als gemeinschaftsbildende Therapie bei Demenz eingesetzt. Viele dieser Erkrankten leben in einer inneren Vereinsamung, Isolation und Sprachlosigkeit. Die tägliche musiktherapeutische Begleitung (für eine ¼ Stunde) hilft, indem sie bei der Alltagsbewältigung aller Beteiligten unterstützt und das Leben eines an Demenz erkrankten Patienten ein wenig lebenswerter macht.

Im MVZ Timmermann & Partner wird die sensomotorische Übungsbehandlung Musik von der Diplom- Musik- und Klangtherapeutin Kerstin Duken an den Standorten Cuxhaven und Hemmoor durchgeführt, wobei die Behandlung von Demenzkranken nur eines von vielen Anwendungsgebieten der Musiktherapie ist. Die Musiktherapie in einer psychosomatischen Behandlung bezieht sich auf ein tiefenpsychologisches Konzept und ist als eine ergänzende Maßnahme zu verstehen. Sie unterstützt also den psychosomatischen Prozess und arbeitet den ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten zu bzw. erweitert die psychosomatische Behandlung.